Seit dem Beginn der grossen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 haben sich auch eine Vielzahl von Privatpersonen aber insbesondere auch gemeinnützige Vereine und Stiftungen mit dem Thema Hilfe, Unterstützung und Integrationsförderung für Flüchtlinge befasst.

Diejenigen, denen so Hilfe geleistet wurde und die jetzt über ein Bleiberecht verfügen zeigen sich inzwischen auch teilweise schon mit eigenem gemeinnützigen Engagement hier dankbar und engagieren sich selbst und geben damit eine erhaltene Hilfe zurück.


In Berlin wurden dazu jetzt die ersten "Farbe-bekennen-Awards" vergeben, mit denen von Flüchtlingen geführte Vereine für ihr gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet wurden. Und das sind dabei die Plätze 1 bis 3:

"... Als Sieger wurde das 2014 gegründete, multikulturelle Theaterprojekt „syn:format“ gekürt. Die Schauspieler, zumeist Geflüchtete aus verschiedenen Ländern, proben in der Tempelhofer Ufa-Fabrik. Sie spielen auf der Bühne ihre Lebensgeschichten und ihre Erfahrungen in Deutschland und führen so einen „bewegenden Dialog“ mit den Berlinern, heißt es in der Laudatio.

Auf Platz zwei kam der Syrer Alex Assali. Seine originelle Initiative wurde im Internet begeistert aufgenommen. Alex kocht seit 2015 einmal pro Woche für Berliner Obdachlose und Bedürftige. Die Zutaten bezahlt er vom eigenen Geld. Seine Gerichte transportiert er in der U-Bahn in einem großen Topf und verteilt sie am Alexanderplatz. Alex sagt: „Ich bin hier freundlich aufgenommen worden, jetzt will ich etwas zurückgeben. Da ich nicht viel Geld habe, kam mir die Idee mit dem Essen...

Und wer ging als dritter ins Ziel? Der Schwimmclub 1001 im Märkischen Viertel. Dort ist beispielsweise Mohammad Alhassan aktiv. Der Syrer wurde vom Club zum ehrenamtlichen Rettungsschwimmer und Schwimmtrainer ausgebildet. Nun kann er bereits diverse Schwimmgruppen unterstützen und im Sommer an den Berliner Seen im Einsatz sein ...".

https://www.tagesspiegel.de/berlin/ehrenamt-in-berlin-gefluechtete-im-roten-rathaus-geehrt/23708470.html

Den Siegern stand dabei eine teilweise prominent besetzte Jury mit den Schauspielern Katja Riemann und Benno Führmann gegenüber, bei den lobenden Laudatios waren die Redner Bundesaussenminister Heiko Maas und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller.

Dabei wurde in den Festreden übereinstimmend darauf hingewiesen, das die durch die ausgezeichneten Preisträger durchgeführten Vereins-Aktivitäten neue und wichtige gesellschaftliche Begegnungen geschaffen werden. Die 3 Preise sind mit insgesamt 6.000 € dotiert.

Lutz Bernard, Ass. jur., Berlin
Autor und Vereins-Experte